Leben in der Aue "Treibhaus Münnerstadt"

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Bebauungsstruktur

Der Landschaftsraum der Talwasseraue ist für Münnerstadt ein einzigartiger Ort, der nach einer einfühlsamen und gleichzeitig praktikablen und alltagstauglichen Bebauungsstruktur sucht. Sechs Wohnhöfe bilden mit ihren Adresshäusern eine lockere Abfolge an Hofgruppen, die dem Auenraum den ihm zustehenden Stellenwert garantieren. Die Hausgruppen lassen zwischen sich viel Raum für neue, West-Ost-geführte wechselfeuchte Retentionsmulden. Ihre Verdunstungskapazitäten stärken das Kleinklima der Aue. Die hohe Kompaktheit der Höfe setzt zonierte und in den Außenraum orientierte Wohntypologien voraus. Mit der Aufteilung von ca. 140 Wohnungen auf die sechs Höfe verbleibt ein hoher Freiflächenanteil. Städtebaulich bedeutsame Blickachsen auf die Altstadt bestehen fort. Auf diese Weise und durch weitgehenden Kellerverzicht wird ebenso die versiegelte Fläche auf das Nötige reduziert. Ein vielfältiges und wassersensibles Freiflächenangebot kann entstehen.

Erschließung, Fuß- und Radwege

Der Wegstich vom östlichen Schwimmbadweg wird nördlich und westlich zu den Höfen geführt. Beidemal enden die Stiche auf multifunktionalen Plätzen (Treibhausplatz im Norden und Quartiersplatz im Süden). Sie bieten die nötigen Wendmöglichkeiten bei Anlieferung, Umzug und Rettung. Der ruhende Verkehr wird früh am östlichen Quartierseingang abgefangen und ebenerdig organisiert. Eine moderate Erweiterung nach Süden kann leicht umgesetzt werden. Die Pack- und Ladestation grenzt die Einfahrt der retentionsoffenen Spur des Parkplatzes vom Quartierseingang ab. Der Nordstich von der Friedhofstraße bleibt allein den Rettungs-, Fuß- und Radverkehren vorbehalten. Die vorhandenen Schuppen werden nicht abgerissen, sondern sie finden eine sinnvolle Nachnutzung als Radgaragen und Selbsthilfewerkstätten. Die im Wettbewerbsgebiet geführten Fuß- und Radwege nutzen mehrheitlich die von der Gärtnerei noch vorhandenen Trassen. Die einzige Wegeverbindung zur Altstadt wird entlang des Treibhauses über den Auensteg geführt, der auch bei Hochwasserereignissen genutzt werden kann. Auf weitere Auenquerungen wird bewusst verzichtet.

Quartiersentwicklung in Abschnitten

Der städtebauliche Entwurf nimmt Bezug auf die Quartiersgröße der Münnerstadter Altstadt. Die Nachbarschaften mit ortstypischer Geschossigkeit und Größe haben sich in Münnerstadt bewährt und bilden im ländlich geprägten Raum die soziale Basiseinheit.
Die sechs neuen Wohnhöfe nehmen sich diesen Bauerfolg zum Vorbild. Die Einzelhoftypen sichern eine abschnittsweise Realisierung. So kann pro Einzelbauabschnitt auf die Entwicklung des Marktes neu reagiert werden. Der Münnerstadter Miet- und Kaufwohnungsmarkt erhält damit die nötige Entwicklungszeit.

Quartierstreff Treibhaus

Dem bürgerlichen Engagement und dem Gemeinsinn sichert das Treibhaus mit seinem in der Achse der Adresshäuser liegenden Platz eine privilegierte Schnittstellenposition. Der Auensteg als einzige Querung der Talwasseraue macht es gleichsam zum „Brückenkopf“, der es damit mit hoher Besucherfrequenz beglückt.

Landschaftsräume und Höfräume

Um dem Wasser den nötigen Raum zu geben, wird auf größere bauliche Eingriffe im Uferraum verzichtet. Vielmehr helfen die weitflächig modellierten Retentionssenken und -mulden künftig, wechselfeuchte Uferzonen zu etablieren, die bald den Auencharakter und die Artenvielfalt stärken werden. Gleich Halligen sitzen die Höfe topografisch leicht erhöht und reduzieren sich damit auf sich zugunsten des Naturraumes.
Landschaftstreppen verbinden sie allseitig mit der Aue. Einzelbäume bestimmen den Charakter der Innenhöfe. Sie spenden Schatten und sind Treff- und Identifikationspunkte für die Hofgemeinschaften. Bewohnerinnen und Bewohner erleben die Jahreszeiten mit ihrem Baum.

Quartiere und Nachbarschaften

Die Adresshäuser mit ihren beiden Flügelhäusern sind als Zwei- und maximal Dreispänner organisiert. Mit sechs bis neun Wohnungen pro Haus wird eine für den ländlichen Raum typische und tragfähige Nachbarschaft etabliert.

Adresshaus – Gemeinsinn

Das Adresshaus ist Mittler zwischen Hof und Anger. Mit seinem Aufzug sichert es seinen Hofbewohnerinnen und -bewohnern den barrierefreien Zugang zum höher gelegenen Innenhof. Die sich so ergebende größere Raumhöhe kommt im Erdgeschoss der Hofeingangshalle und den Räumen für die Gemeinschaft zugute.

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Grundrisse und Wohnungstypen

Das pro Haus und Hof variable Wohnungsspektrum liegt mit seinem Flächenangebot leicht über den Kennwerten der EOF. Dies ist zum einen der kompakten Teilunterkellerung des Adresshauses geschuldet (Abstellraume auch in den Wohnflachen nötig), in der Mindest-Lagerräume für die Bewohner vorgesehen sind. Zum anderen wurde für die Anforderung der Home-Office Nutzung ein Flächenpuffer aktiviert. Die Individualraume haben allesamt quadratischen Zuschnitt und sind damit nutzungsneutral und flexibel möblierbar. Die Eckloggia und der Küchen-Sanitär-Block werden zur Gliederung der Wohn- und Esszimmerflächen genutzt. Alle Wohnungen sind mindestens über zwei Himmelsrichtungen belichtet.

Schnelles Querlüften sichert den Luftwechsel und spart Heizenergie. Von diesen Basisstandards profitieren der Investoren- und ebenso der Baugruppentyp. Alle Treppenhäuser besitzen Treppenaugen und Fassadenlicht.

Bauträger oder Baugruppe

Die Grundrisstypologie der Dreihaushöfe verfügt über die nötige Robustheit um sowohl als „Bauträgertyp" als auch als „Baugruppe" zu bestehen. So kann das Adresshaus die Briefkästen in seiner Eingangshalle beherbergen. Die Baugruppe kann mit dem Wasch- und Briefkastenhaus ihre Kommunikation im Innenhof starken. Die Baugruppe verbindet Adresshaus und Nachbarhäuser mit einem Laubengangsteg mit Gemeinschaftsdeck (LIVING STREET). Auch das fördert den nachbarlichen Austausch und stärkt die Wirtschaftlichkeit des damit einzig verbleibenden Aufzuges.

Clusterwohnen und Sonderwohnform der Vierhaushof

Die nördliche Wettbewerbsflache bleibt der Realisierung einer Sonderwohnform vorbehalten. Der Vier-Haus-Hof strebt in Anknüpfung an die die hier vorhandene Bestandsbebauung eine etwas höhere Dichte an, die dem Gemeinschaftswohngedanken sehr zu gute kommt. Cluster-Wohnungen oder Inklusives Wohnformen können von dem kompakten Erschließungshof profitieren.

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